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6. Etappe (Freitag, 12. Mai 2006)



Route: Von Amarillo, TX nach Tucumcari, NM
Entfernung: ca. 180 km
Ziel: Hampton Inn, 3409 East Tucumcari Boulevard, Tucumcari, NM 88401, Tel: 505-461-1111, Website


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Big Texan Steak Ranch, Amarillo, TX


Die heutige Tour ist eine relativ kurze Tour - der Texashimmel ist wieder strahlendblau und ich will mir erstmal die Big Texan Steak Ranch ansehen, wo ich ja am Vortag essen gehen wollte. Danach im Raum Amarillo, TX natürlich die Cadillac Ranch, die auch oft scherzhafterweise als das amerikanische Stonehenge bezeichnet wird.

Die Big Texan Steak Ranch bietet ein kostenloses 72 oz Steak an, was man in einer Stunde "verdrücken" muss - wenn nicht muss man es bezahlen. Es sind 2 kg texanisches Steak - nunja, mit Essen und genießen hat das wenig zu tun - mir genügt ein Blick von außen in das närrische Treiben, selbst morgens schon und ich fahre Richtung Westen auf der I-40, hinter Amarillo gleich wieder ab und in Gegenrichtung am Highway entlang zur Cadillac Ranch.
Der Auto-Gag auf dem freien Acker, Stonehenge USA. Die Installation stammt von der Künstlergruppe "Ant Farm" aus San Francisco, die 1974 weiße Cadillacs im exakt gleichen Winkel in dem Maisfeld vergraben haben. Die Besucher werden ermuntert, sie zu bemalen und so ändert dieses "Denkmal" stetig sein Aussehen.

Alle Route 66 Pilger müssen eigentlich dort gewesen sein, auch wenn die Ranch nicht unmittelbar an der Route 66 liegt, getrennt durch den Highway. Für Fotomotive sollte man sehr früh da sein, weil später einfach zu viele Route 66 Pilger vor der Fotolinse rumtanzen. Ich hatte mit beidem Glück, war früh da und das Wetter war genial.

Danach geht es weiter nach Vega und danach zum Midpoint of Route 66 bei Adrian. Ich ziehe es vor, dort nicht auszusteigen, weil sich doch alle am Midpoint ablichten lassen. Aber die Vorstellung, dass dies erst die halbe Strecke sein soll beindruckt mich dann doch. Es geht gegen Mittag zu, die Sonne scheint erbärmlich und ich bin froh, eine Klimaanlage im Auto zu haben. Draußen in der sengenden Hitze stehen hunderte von texanischen Rindern auf dürrem Weideland. Wohl das Geheimnis für die genialen Texas Rindersteaks.

Bei Kilometer 110 ist es dann soweit, ich verlasse Texas und komme in the Land of Enchantment, das Land der Verzauberung, wie sich New Mexico nennt. An dem ersten Rastplatz in New Mexico halte ich dann an und betrete die Tourist Information.
Es ist ein besonderes Lächeln der Menschen in New Mexico, ein kleines "How are you?" genügt da nicht mehr. Ich wurde im Vorfeld darauf hingewiesen, freundlich zu sein, die Menschen dort erwarten es. Sie sind gewissermaßen Teil der Verzauberung. Und dass New Mexico ein besonderer Bundesstaat ist, sollte ich noch kennenlernen.

Nach kurzer Pause geht es durch ödes flaches und karges Land Richtung Tucumcari, NM, unweit meinem kurzen Stopp mit Begrüßung zweige ich noch nach San Jon ab, ein verlassenes Städtchen mit stummen Zeitzeugen aus vergangener Zeit.
Wieder zurück auf dem Highway geht es kerzengerade Richtung Tucumcari, NM, im Hintergrund sieht man bereits tafelbergartige Höhen, ein deutlicher Schritt in Richtung Rocky Mountains.

Gegen 13:30 (Zeitgewinn durch neue Zeitzone) erreiche ich Tucumcari, es ist recht heiss aber trockene Luft, sodass man es nicht als sehr heiss empfindet. Mein Hotelzimmer kann ich noch nicht betreten, also erzähle ich mit dem Angestellten an der Rezeption, wir gehen vor die Tür. Die Menschen dort reden überwiegend spanisch, er erzählt mir, dass die Regierung das nicht will, aber wer will das kontrollieren. Der mexikanisch spanische Einfluss in Tucumcari ist unüberseh und -hörbar! Das wüstenhafte Klima und die spanische Sprache erinnert mich stark an Spanien.

Tucumcari selbst ist auch nur ein langes Straßenstädtchen, was wie ausgestorben wirkt. Ich relaxe später im Zimmer und telefoniere nachmittags mit Lisa, eine Freundin von Rhonda, denn ich werde am Wochenende meine Pläne und Reiseroute ändern, das ursprüngliche Ziel sollte Albuquerque, NM sein.
Gehe abends, welch ein Stilbruch(!), chinesisch Essen im Golden Dragon, Alkohol schenken sie nicht aus. Ich hatte mal Lust auf chinesisches Essen aber es war nur durchschnittlich. Restaurants (ich sah kaum welche) wirken dort einigermaßen runtergekommen.

Ich finde ich bin in einem anderen Land...hola.