header
visitors: 46573  online: 4

4. Etappe (Mittwoch, 10. Mai 2006)



Route: Von Tulsa, OK nach Oklahoma City, OK
Entfernung: ca. 200 km
Ziel: Quality Inn Southwest, 7800 C.A. Henderson Boulevard, Oklahoma City, OK 73139, Tel: 405-632-6666, Website


Größere Kartenansicht


I left Oklahoma, drivin' in a Pontiac
Just about to lose my mind
I was goin' to Arizona
Maybe on to California
Where the people all live so fine.

My baby said, I'z crazy
My mama called me lazy
I was gonna show 'em all this time
'Cause you know I ain't no fool
And I don't need no more schoolin'
I was born to just walk the line.

Livin' on Tulsa time
Livin' on Tulsa time
Well, you'll know I been through it
When I set my watch back to it
Livin' on Tulsa Time...

Der Song von Danny Flowers wurde von Don Williams zu einem Number One Hit gemacht, auch Eric Clapton hat in gecovert - ein Loblied auf Tulsa kann ich leider nicht singen - der Morgen päsentiert sich ausgesprochen regnerisch. Der Himmel ist dichtbehangen, das Wetter zeigt sich von seiner negativen Seite, ich entschließe nach dem Frühstück sofort aufzubrechen. Wie gut, dass man jetzt im trockenen Auto sitzt. Mit diesem Song Tulsa Time verlasse ich Tulsa, OK, gesehen habe ich von der Stadt leider nichts, überquere den Arkansas River (siehe Bilder) auf der I-44 immmer Richtung Westen, zweige gleich danach ab auf die Route 66 nach Sapulpa, OK. Heute scheint es ein wenig trostlos zu sein. Aber bereits in Sapulpa hört es auf zu regnen, was meine Stimmung wieder hebt.

Immerhin gibt es in dem Bereich noch genügend Route 66 Teilstrecken. Über Kellyville geht es nach Bristow und Depew und Stroud und schließlich Chandler. All die kleinen Städtchen wirken nicht mehr ganz taufrisch aber sind immerhin noch lebendig, auch wenn man Menschen kaum auf der Straße sieht. Das Fahren auf der Route 66 ist abwechslungsreich, es geht ständig bergauf und bergab, die Straße hat sich dem Gelände angepasst, auf den Kuppen der Straße fährt man für Momente ins Nichts, weil man einfach den weiteren Straßenverlauf nicht einsehen kann. Aber es bietet Abwechslung.

Immer mal wieder lege ich ein Päuschen ein, halte mal an und schaue mich um. Ich bin kurz vor Arcadia und denke plötzlich, was war das denn? Da war es schon vorbei. Ein kleines Route 66 Museum? Stoppe das Auto und drehe um, strauchle ein wenig, ob ich da reingehen soll, da winkt mir ein Mensch bereits zu um mir zu signalisieren, doch auf das Gelände zu kommen. John Hargrove heisst er, ich liege gut in der Zeit und habe ca. 3 Stunden dort verbracht.

Was für ein netter Kerl, er baut sich in Eigenregie ein kleines Museum auf, hat viele Geschichten zu erzählen, zeigt mir gar sein privates Häuschen, was spartanisch eingerichtet ist aber eben nur $7000 kostete, trinke 2 Cola dort, höre seinen Geschichten zu und wir reden über Gott und die Welt. John ist ein echter Okie, veranstaltet von Zeit zu Zeit Firework Shows und sein Motto lautet: Stay a minute or stay all day.

Für mich war es eine willkommende Abwechslung und John ist ein ausgesprochen netter Mensch. Wer mal dort anhalten will: John Hargrove, 13441 E. Highway 66, Arcadia, OK, 73007 ist seine Adresse. Gegenüber seinen Areal gibt es einen uralten Route 66 Teil, wo die Fahrbahn noch betoniert wurde, kurz danach folgen dann nur noch Asphaltstrecken.
Über John Hargrove kann man auch im Internet einiges finden - zum Abschied gibt es einen Eintrag in seinem Gästebuch und ich bekomme eine Route 66 Okie Zeitung - spread the word meint er, sags weiter, dass es ihn gibt dort. Das tue ich gerne. Einfach mal hier klicken.

Am Red Barn (Old Round Barn) vorbei in Arcadia gehts Richtung Oklahoma City, erspare mir Edmond und fahre lieber auf der I-35/I-44 zurück, direkt nach Oklahoma City. Übrigens, wäre ich vorher schon auf den Highway zurück - der Turner Turnpike ist ein Stück Highway, der gebührenpflichtig ist (toll road). Aber man kann ja ausweichen auf die legendäre Route 66.

Ich fahre gerade nach Oklahoma City rein, es ist kurz nach 17 Uhr, da trudeln die ersten SMS ein. In Deutschland ist jetzt Mitternacht und ich habe meinen runden Geburtstag! Durch diese Handy-Ablenkung muss ich mich an einem riesigen Autobahndreieck verfahren haben - der Autokompass zeigte plötzlich N wie Norden an, ich musste aber nach Süden.

Auf einem McDonald Parkplatz erklärt mir ein netter Mensch, wie ich da hinkomme. Viele Stadteile von Oklahoma City sind völlig quadratisch aufbebaut, hat man erstmal die richtige Himmerlsrichtung, ist das Ziel doch leicht zu finden.

Kaum hatte ich im Hotel eingecheckt, da klopft es an meiner Tür, die Hotelrezeption bringt mir eine Flasche Wein. Sie war aber nicht vom Hotel spendiert sondern von meiner amerikanischen Freundin Laura, mit der ich kurz darauf telefoniere. Zum schönen Abschluss an dem Tag gehe ich noch was leckeres Essen (Steak und Salat), die Flasche Wein bleibt aber erstmal zu.

Ein schöner Abschluss am 10. Mai, in Deutschland ist es bereits ein neuer Tag, MEIN GEBURTSTAG.
Und der Grund warum ich hier bin - auf der legendären Route 66.