3. Etappe (Dienstag, 9. Mai 2006)
Route: Von Springfield, MO nach Tulsa, OK
Entfernung: ca. 310 km
Ziel: Hampton Inn, 3209 South 79th E. Avenue, Tulsa, OK 74145, Website
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Die heutige Tour führt mich durch das Dreiländereck Missouri, Kansas und Oklahoma. Ich lasse es in dem Best Western Rail Haven in Springfield ruhig angehen, zumal es morgens geregnet hatte. Schaue mir die Hotelanlage an und finde mich schließlich im Frühstücksraum wieder, jenem recht stilecht nachgemachten Route 66 Style aus vergangenen Tagen. Qualitativ ist das Frühstück nicht so erbaulich, das kleine Buffett besteht hauptsächlich aus vorgefertigten Lebensmittel wie Corn Flakes, Toast, Marmelade, etwas Käse, Kaffee oder Tee, aber irgendwie ist es auch urgemütlich dort und so breche ich doch spät auf mit dem Ziel Tulsa, OK.
Im Radiogepäck habe ich den mir bekannten Musiker aus Tulsa, den ich sehr schätze, J.J. Cale.
(@edit: leider verstarb JJ Cale kürzlich am 26.7.2013)
Mit dieser relaxten Musik begebe ich mich auf die I-44 und fahre schon bald außerhalb Springfield auf die MO 96, die die ehemalige Route 66 ist. Zum Teil schnurgerade geht es durch grüne flache Gebiete mit recht netten Seen rechts und links, wettermäßig wird es etwas feuchtwarm und auf dem Weg nach Carthage halte ich gar an, weil kleine Turtles (Schildkröten) die Fahrbahn wechseln.
Heute ist der Tag des 'Verfahrens', denn in Carthage, wo als nächstes Joplin kommt muss ich falsch abgebogen sein, lande wieder auf der I-44 Richtung Westen an Joplin vorbei, kehre dann wieder um Richtung Norden und komme nach Webb City.
Dort gibt es an einer Tankstelle erstmal eine Pause, einige der dort Ansässigen schauen etwas missmutig auf mich, insgesamt macht Webb City einen etwas merkwürdigen Eindruck auf mich. So als würden sie nur ganz selten fremden Menschen begegnen.
Natürlich nehme ich die "Betenden Hände" mit und fahre dann weiter Richtung Joplin, MO, wo 2011 ein fürchterlicher Tornado gewütet hat. Joplin ist für meinen Geschmack völlig langweilig, die Straßennetze quadratisch aufgebaut und ich beschließe zügig durchzufahren, am Schifferdecker Park vorbei. Merkwürdig all die deutschen Namen überall.
Richtung Galena lande ich dann gar in Kansas. Welcome-Schilder kündigen es an aber alles wirkt topfeben und eher langweilig und fast trostlos. Galena ist ein Kleinstädtchen mit ca. 3000 Einwohner und einer etwas runtergekommenen Hauptstraße. Die leicht verfallenen Häuser erzählen von der Vergangenheit und der etwas trostlosen Zukunft. Das gleiche empfinde ich bei Baxter Springs, KS und kurz danach verlasse ich schon wieder Kansas und kehre nach Oklahoma zurück. Durchfahre Quapaw und komme nach Miami. Alles in allem für mich wenig aufregend und mit der Geschichte dieser Flecken in den USA habe ich mich nicht beschäftigt.
Über Vinita geht es weiter Richtung Chelsea und Foyil, dort muss ich auf die 28A links abbiegen und in einer verlassenen Gegend komme ich spät nachmittag tatsächlich im Totem Pole Park an. Neben dem Wohnhaus gibt es da von dem Volkskünstler Ed Galloway bunt bemahlte Totempfähle - keine Menschenseele ist in dem Park, als dann etwas entfernt Schüsse fallen (vielleicht von einer Jagd), beschließe ich, nun umgehend nach Claemore und dann Tulsa zu fahren. Da ich irgendwie wieder auf dem Highway lande, verpasse ich Catoosa, wie ich später bemerke.
Im Hampton Inn Tulsa,OK angekommen mache ich mich erstmal frisch und fahre mit dem Auto abends in eine Pizzeria, die ich nicht zu Fuss hätte erreichen können, die Wege sind dort einfach zu lang. Obwohl nur etwa 300km Tagestour waren habe ich bestimmt über 400km zurückgelegt und habe später die ersehnte Bettschwere.