1. Etappe (Samstag, 6. Mai 2006)
Route: Von Chicago, IL nach St. Louis, MO
Entfernung: ca. 502 km
Ziel: Comfort Inn, 12031 Lackland Road, St. Louis, MO 63146, Tel: 314-878-1400, Website
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Voller Erwartungen belade ich morgens meinen nagelneuen Red Chevi, die Sonne strahlt vom Himmel, mein Leihwagen hat einen 6-fach-CD-Wechsler plus XM-Radio, Satelliten-Radio mit 249 Sendern, nach Sparten getrennt - für Unterhaltung ist gesorgt und dann geht es raus aus Chicago. Als erster Song läuft natürlich "Route 66"
Das Fahren auf der I-55, meinem ersten Highway ist völlig relaxt, die cruise control (Tempomat) einschalten (55 mph) und die Landschaft genießen. Kurzer Stop in Wilmington wegen dem Space-Monster, dann Weiterfahrt über Dwight, Odell, Lexington und Bloomington. In McLean gibts die erste Pause im Dixie Truckers Home, wo jede Menge Trucks stehen.
Weiter geht es via Springfield, IL nach Litchfield, teilweise benutze ich wieder den Highway I-55 bis ich gegen 17 Uhr spät nachmittags die Abfahrt nach St. Louis erreiche, mit einer gigantisch langen Brücke über den Muddy River Mississippi (wohl wegen der trüben Färbung). Ich mache nochmals Stopp an der Old Chain of Rocks Bridge, die früher die offizielle Brücke über den Mississippi war - heute ist sie nur noch für Fussgänger zu passieren. Und überall Relikte aus vergangener Zeit - der Mythos Route 66 lebt.
Ohne Probleme erreiche ich auf riesigen Highways um St. Louis mein Hotel, wo ich einen weiteren Tag Aufenthalt haben werde. Puuh, die ersten 500km sind geschafft, ich auch ein wenig. Aber ich telefoniere noch mit Gerry Feldman, einen weiteren amerikanischen Freund und Namensvetter (wird sind nicht verwandt).
Wir verabreden uns für den nächsten Tag, er will mir die Stadt und die Umgebung zeigen.
Sonntag, nach einem Frühstück im Hotel kommt Gerry vorbei, gibt mir eine rote Baseball-Mütze vom lokalen Verein, der sehr erfolgreich ist und wir fahren erstmal wieder über Highways zum Gateway Arch, jenes berühmte Denkmal, 192m hoch aus Stahl und Beton. Unten gibt es erstmal einen Film, wie dieses Bauwerk entstand, man baute von zwei Seiten und traf sich in der Mitte, eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. Von hier wurde um 1800 die erste Überlandexpedition gen Westen gestartet (Lewis-und-Clark-Expedition). Im unteren Bereich des Denkmalkomplexes gibt es noch ein Museum mit recht authentischen Gegenständen aus der damaligen Zeit.
Man kann natürlich in den Scheitelpunkt des Denkmals hinauffahren, Menschen mit Platzangst sollten aber vorsichtig sein. Kleine 4-sitzige Gondeln im Innern transportieren einem da hinauf, oben im kleinen Scheitelpunkt des Denkmales ist aufgrund der Besucher immer gut voll und es wackelt doch beträchtlich. Kleine Fensterluken erlauben aber ein tolle Sicht über St. Louis.
Zurück vom Aussichtspunkt rasten wir etwas bei bestem Wetter, schauen uns die Raddampfer auf dem Mississippi an, wo Dixieland Music gespielt wird und fahren später in die City, wo mir Gerry eine besonders schöne Gegend zeigt, University City von St. Louis (Delmar Blvd). Riesige Parklandschaften, wo er Ende der 60 Jahre Grateful Dead und Janis Joplin gesehen hatte. Schließlich begeben wir uns in das Blueberry Hill im Delmar Blvd, nicht irgendein Lokation, nein, eine ganz besondere.
Dort haben ich den besten Burger mit Chips gegessen (nicht mit der Fast Food Kette zu vergleichen) und dazu ein Weizenbier und wir schlenderten durch dieses Venue, denn es ist Restaurant und Konzertsaal zugleich, Unmengen von Bildern mit berühmten Musikern, die dort gespielt haben. Joe und Linda Edwards haben das ins Leben gerufen, Chuck Berry, der aus St. Louis kommt, spielt dort einmal im Monat im Duck Room - es wimmelt von genialen Wurlitzer Juke Boxen - die Ecke dort ist ein Traum für alle Musikbegeisterte! Und draußen hat Joe einen St. Louis Walk of Fame bauen lassen, dort befinden sich Berühmtheiten eben wie Chuck Berry und Miles Davis. Einfach die Blueberry Hill Webseite durchstörbern... ganz toll.
Wir sind in der Straße dann noch in eine hauseigene Brauerei wo es nur akoholfreies Bier gibt, ähnlich einem etwas süßeren Sirup, nicht ganz mein Geschmack aber doch interessant.
Dann fuhren Gerry und ich noch zum Missouri-Mississippi-Confluence, dort wo die beiden Ströme zusammenfließen und in das kleine beschauliche Städtchen St. Charles (original state capitol of Missouri, Gebäude datieren zurück um 1800) mit wunderschönen Häuschen mit viel Handwerk wie Schmuck und Design und auffallend vielen deutschen Namen. In diese Gegend sind viele Deutsche ausgewandert. Nicht weit erfernt von St. Louis gibt es z.Bsp. Hermann / Missouri, was von deutschen Auswanderen gegründet wurde. Leider reichte die Zeit nicht mehr, ein Tag voller Eindrücke geht zu Ende, ich muss zurück ins Hotel, morgen bin ich wieder "on the road".
Aber ein paar bildhafte Eindrücke von St. Louis gibt es hier noch...![]() |